HSV-Fanprojekt

Was wir sind

Das HSV-Fan­pro­jekt gibt es jetzt schon seit 1983 in Ham­burg. Anlass für die Grün­dung waren Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Bre­mer und Ham­bur­ger Fans im Okto­ber 1982, bei denen der damals 17 Jah­re alte Bre­mer Fan Adri­an Malei­ka ums Leben kam. Das Fan­pro­jekt bekam den Auf­trag sich mit (sozial-)pädagogischen und jugend­po­li­ti­schen Mit­teln den Pro­ble­men im Fuß­ball anzu­neh­men: Gewalt, Extre­mis­mus, Ras­sis­mus, Alko­hol­kon­sum. Das sind wir (zusam­men mit ande­ren) gemein­sam ange­gan­gen und haben schnell ver­stan­den, dass die vie­len unter­schied­li­chen Fan­grup­pie­run­gen kei­nes­wegs alles homo­ge­ne Grup­pen mit defi­zi­tä­rem Hin­ter­grund sind, son­dern es vor allem dar­um gehen muss, sich mit ihnen ernst­haft aus­ein­an­der zu set­zen, ihre posi­ti­ven Poten­tia­le zu wecken und zu för­dern und ihnen Ver­ant­wor­tung zuzu­trau­en. Dann wer­den Fans zu Ver­bün­de­ten im Kampf gegen die Aus­wüch­se im Fußball.

Seit unse­rer Grün­dung haben wir Spie­ler, Fan­ge­nera­tio­nen, Funktionär:innen und sogar Sta­di­en kom­men und gehen sehen. Dabei ste­hen wir „in die­sem schnell­le­bi­gen Geschäft“ des Bun­des­li­ga­fuß­ball sicher für eins: Kon­ti­nui­tät. So ist die per­so­nel­le und inhalt­li­che Kon­ti­nui­tät sicher eines der Merk­ma­le der Fan­pro­jekt­ar­beit in Ham­burg. So arbei­ten wir seit eini­gen Jah­ren in der glei­chen per­so­nel­len Beset­zung zusam­men (sie­he Team) und geben der Fan­pro­jekt­ar­beit auch eine per­sön­li­che Note.

Inhalt­li­che Kon­ti­nui­tät bedeu­tet für uns, Bewähr­tes und Erprob­tes wei­ter­zu­füh­ren, aber auch Neu­es aus­zu­pro­bie­ren. Ein bewähr­ter Eck­pfei­ler ist das „Fan­haus“, in dem immer „viel los ist“ und das von Fan­grup­pen, HSV-Abtei­lun­gen, Arbeits­grup­pen und für diver­se Ver­an­stal­tun­gen bei­na­he täg­lich genutzt wird. Spiel­be­glei­tun­gen gehö­ren natür­lich auch zu den Kern­auf­ga­ben des Pro­jek­tes. Min­des­tens ein:e Projektmitarbeiter:in ist bei allen Pflicht­spie­len des HSV dabei bzw. beglei­tet die­se. Wir machen zu vie­len Spie­len eige­ne Rei­se­an­ge­bo­te („U18-Fahr­ten“ mit oder ohne Über­nach­tun­gen). Die Betreuung/Begleitung von Fans der HSV II-Mann­schaft gehört eben­falls in die­sen Auf­ga­ben­be­reich. Bei Heim­spie­len fin­det man uns im Sta­di­on an unse­rem Fan­pro­jekt­stand. Wir orga­ni­sie­ren gro­ße Fuß­ball­tur­nie­re wie die „West­kur­ven-Meis­ter­schaft“ oder den „Indoor-Cup“ an denen bis zu 64 Teams mit über 750 Spie­le­rIn­nen teil­neh­men. Bei jedem Wochen­end-Heim­spiel wird von uns und einer Grup­pe enga­gier­ter Fans das „Volks­par­kett“ den HSV-Mit­glie­dern und Zuschau­ern auf einer Büh­ne in der Heim­kur­ve ange­bo­ten. Wir bemü­hen uns dar­um mit Aktio­nen und Ver­an­stal­tun­gen beson­ders bri­san­te Spie­le (Wer­der Bre­men, St.Pauli) bereits im Vor­feld zu ent­schär­fen. Wir initi­ie­ren und beglei­ten Pro­jek­te mit HSV-Fans, ver­su­chen (Denk-)Anstöße zu geben und arbei­ten dabei eng mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen zusam­men. Wir betrei­ben Öffent­lich­keits­ar­beit für Fans und ihre Inter­es­sen und trans­por­tie­ren die­se in den Verein.

Trä­ger­ver­ein des HSV-Fan­pro­jekts ist, wie auch beim Fan­la­den St. Pau­li, der Ver­ein Jugend und Sport e.V.. Die Arbeit des HSV-Fan­pro­jekts wird durch die Gel­der der Deut­schen Fuß­ball Liga (DFL) und die Behör­de für Arbeit, Sozia­les, Fami­lie und Inte­gra­ti­on der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg ermöglicht.

 


Was wir wollen

Die Auf­ga­ben und Zie­le des HSV-Fan­pro­jekts sind im „Natio­na­len Kon­zept Sport und Sicher­heit (NKSS)“ und in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung unse­res Trä­ger­ver­eins „Jugend und Sport e.V.“ fest­ge­legt. Dar­in heißt es:

  • Bei­trä­ge zu fried­li­chem Mit­ein­an­der und gewalt­frei­en Kon­flikt­lö­sun­gen im Fuß­ball­zu­sam­men­hang ent­wi­ckeln und leis­ten; Ein­däm­mung, Ver­min­de­rung und Ver­hin­de­rung jeg­li­cher Form von Gewalt auch bereits im Vor­feld (Gewalt­prä­ven­ti­on)
  • Demo­kra­ti­sche und huma­ni­tä­re Prin­zi­pi­en und Wer­te ver­mit­teln und vor­le­ben; zum Abbau extre­mis­ti­scher Ori­en­tie­run­gen, Vor­ur­tei­le und Feind­bil­der bei Fuß­ball­fans bei­tra­gen; sich gegen alle For­men von Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung zu engagieren
  • Gleich­stel­lung und Gleich­be­rech­ti­gung weib­li­cher und männ­li­cher Fuß­ball­fans auf allen Ebe­nen und in allen Pro­zes­sen des Fuß­ball­zu­sam­men­hangs sicher­stel­len hel­fen; Abbau von allen For­men des Sexismus
  • Jugend­li­ches Han­deln in Hin­blick auf einen gesun­den Lebens­stil posi­tiv zu beein­flus­sen und zur Schaf­fung gesun­der Lebens­be­din­gun­gen im Fuß­ball­zu­sam­men­hang bei­zu­tra­gen (Sucht­prä­ven­ti­on)
  • Selbst­wert- und Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl sowie Stär­kung von indi­vi­du­el­len Kom­pe­ten­zen bei jugend­li­chen Fuß­ball­fans stei­gern helfen
  • Gesell­schaft­li­che Insti­tu­tio­nen und beson­ders die Fuß­ball­ver­ei­ne zu mehr Enga­ge­ment für Jugend­li­che bewe­gen; Ver­hal­tens­si­cher­heit bei jugend­li­chen Fuß­ball­fans durch Bere­chen­bar­keit, kla­re Regeln und part­ner­schaft­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on der betei­lig­ten Insti­tu­tio­nen sicher­stel­len hel­fen; jugend­li­che Fuß­ball­fans an den sie betref­fen­den Ent­schei­dun­gen par­ti­zi­pie­ren lassen
  • Doku­men­ta­ti­on, Ein­schät­zung und Ana­ly­se der Erschei­nun­gen und Kon­flik­te der Fan­sze­ne und ihres Umfeldes
  • Die Fähig­kei­ten der Jugend­li­chen zur Bewäl­ti­gung ihrer alters­ge­mä­ßen Ent­wick­lungs­auf­ga­ben för­dern, Lern­pro­zes­se der Fans und ihrer Grup­pie­run­gen viel­sei­tig anre­gend her­aus­for­dern und die Jugend­li­chen in belas­ten­den Lebens­la­gen und kri­sen­haf­ten Situa­tio­nen unter­stüt­zen; För­de­rung von soli­da­ri­schem Zusam­men­halt und gemein­schaft­li­chem Erleben
  • Jugend­li­chen und jun­ger­wach­se­nen Fans Anre­gun­gen und Unter­stüt­zung bei kul­tu­rel­len und sport­be­zo­ge­ne Akti­vi­tä­ten geben.

 Unsere Netzwerke