Stellungnahme des HSV-Fanprojektes und des St.Pauli-Fanladens zu Übergriffen von HSV-Fans auf St.Pauli-Fans

In den ver­gan­ge­nen Wochen und Mona­ten ist es wie­der­holt zu Über­fäl­len von HSV-Fans auf St. Pau­li-Fans gekom­men. Dabei wur­den St. Pau­li-Fans zum Teil schwer ver­letzt und ihnen ihre Fan­un­ten­si­li­en (Schal, Müt­ze etc.) abge­nom­men. Ein erkenn­ba­rer Fuß­ball­zu­sam­men­hang bestand bei kei­nem der Über­fäl­le, im Gegen­teil: egal an wel­chem Ort und zu wel­cher Zeit war es für die an ihren Kla­mot­ten erkenn­ba­ren HSV-Fans „Pro­vo­ka­ti­on“ genug, wenn sich St. Pau­lia­ner offen zu ihrem Ver­ein beken­nen. Ver­gleich­ba­re Vor­fäl­le gab es eben­falls von Sei­ten der St. Pau­li-Fan­sze­ne auf HSVer. Dass sämt­li­che Mit­ar­bei­ter bei­der Pro­jek­te sowie die Ver­ant­wort­li­chen des HSV Sup­por­ters Club die­ses Ver­hal­ten scharf ver­ur­tei­len, ver­steht sich von selbst. Selbst im direk­ten Umfeld des HSV-Fan­hau­ses (Sitz des HSV-Fan­pro­jek­tes) ist es in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der zu Über­grif­fen, Angrif­fen und Pöbe­lei­en von HSV-Fans gegen St.Pauli-Fans gekom­men. Nach sol­chen Atta­cken haben sich betei­lig­te HSV-Fans ins Fan­haus zurück­ge­zo­gen. Das ist für uns eben­falls nicht hinnehmbar.

Das Fan­haus ist wie der Fan­la­den ein Ort, an dem die jewei­li­ge Fan­sze­ne herz­lich will­kom­men ist. Regeln besa­gen hier, dass weder in den Räum­lich­kei­ten noch in des­sen nähe­rem Umfeld Gewalt- bzw. Straf­ta­ten began­gen wer­den. Es soll geg­ne­ri­schen Fans kein Grund gege­ben wer­den, die Räum­lich­kei­ten anzu­grei­fen oder zu beschä­di­gen, noch die Poli­zei ver­an­lasst wer­den, Kon­trol­len oder Ermitt­lun­gen im Fan­haus und im Fan­la­den durch­zu­füh­ren. Die bei­den Ein­rich­tun­gen sind für Fans geschütz­te Räu­me und sol­len das auch bleiben.

Eben­falls möch­ten wir dar­auf hin­wei­sen, dass sowohl das HSV-Fan­pro­jekt als auch der Fan­la­den St. Pau­li bei­de den sel­ben Trä­ger ‚Jugend und Sport’ haben. Soll­tet ihr also ein Pro­jekt schä­di­gen, gefähr­det ihr auch das Pen­dant des Stadtrivalen. 

Außer­dem for­dern wir die Fans bei­der Lager auf, sich damit aus­ein­an­der zu set­zen, wel­chen Weg sie ein­schla­gen wol­len. Dass sich Men­schen oder Grup­pen weh­ren, wenn sie ange­grif­fen wer­den, ist zumin­dest nach­voll­zieh­bar. Aber Fans, Fan­grup­pen oder Unbe­tei­lig­te aus wel­chen Grün­den auch immer zu atta­ckie­ren und zu ver­let­zen, ist abso­lut inak­zep­ta­bel. Wir sind sicher, die Mehr­heit bei­der Fan­sze­nen sieht das genau so. In die­sem Sin­ne freu­en wir uns auf die wei­te­re Zusam­men­ar­beit mit den Fangruppen.

Ham­burg, März 2010

HSV-Fan­pro­jekt und St.Pauli-Fanladen (Pro­jek­te im Ver­ein Jugend und Sport)

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