Poptown-Film
„Poptown Hamburg — Portrait einer Ultragruppe“
Ein Film von Jörn Glagow, Joachim Ranau und den Mitgliedern von „Poptown“
(Junge) Fußballfans werden in der Öffentlichkeit häufig entweder als folkloristisches und für gute Stimmung sorgendes Element in der Fankurve oder als (gewalttätiges) Sicherheitsrisiko für Zuschauer und Passanten in Bahnhöfen, Innenstädten und Stadien wahrgenommen. Eine besondere Rolle in diesem Zusammenhang kommt den seit etwa Mitte der Neunziger Jahren in Deutschland existierenden sogenannten „Ultras“ zu. Eine neuere Fan-Subkultur in Deutschland, die sich nicht mehr allein an englischen Vorbildern und „Fanstilen“ orientiert, sondern nach Südeuropa (Spanien, Italien, Griechenland) schaut. Deren Protagonisten werden von Sozialwissenschaftlern gerne als „actionorientiert“ bezeichnet und verstehen sich als die Fans, die maßgeblich für die Atmosphäre und das Geschehen in den Stadien zuständig sind. Sie organisieren „Choreographien“ – optisch eindrucksvoll gestaltete Fankurven — , texten und dirigieren Sprechchöre sowohl im als auch außerhalb des Stadions, bilden die informelle „Ordnungsmacht der Kurve“ und inszenieren sich selbst mit „Doppelhaltern“, Transparenten, Fahnen und Spruchbändern.
Was sind das für Gruppen bzw. Menschen? Was haben sie für Motive? Verstehen sie sich als jugendliche „Leit-Subkultur“ der Fanszene oder wollen sie nur „ihren Spaß haben“? Was treibt sie stundenlang in „Sonderzüge“, enge Fankurven und wochenlange Vorbereitungen für ihre „Choreo“? Der dokumentarische Film soll helfen, ein möglichst realistisches, authentisches Porträt von jungen Hamburger „Ultras“, der Gruppe „Poptown Hamburg“, zu zeichnen und die Faszination „Fußball“ für Jugendliche erklären helfen. In dem Beitrag kommen auch Personen zu Wort, die ihre Wahrnehmung des Fandaseins — der „Ultra-Mania“ – aus einer ganz anderen Perspektive schildern werden: aus der Perspektive der Verantwortlichen für Verein und Mannschaft.
Copyright: HSV-Fanprojekt 2006
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